Festakt am Samstagmorgen in Ramsau

Festakt in Ramsau
Festakt in Ramsau im Zillertal

Zum Festakt am Samstagmorgen, dem 26. Mai, trafen sich Gäste und Zillertaler Nachfahren am Gemeindeamt in Ramsau. Schützenkompanie und Bundesmusikkapelle Ramsau begrüßten die Gäste nach Landesart. Bezirkshauptmann Dr. Karl Mark, Nationalrat Hermann Gahr, Bürgermeister Fritz Steiner, seine Kollegen aus den Auswanderergemeinden und die Vertreter der Kirchen begrüßten Gäste und Nachfahren der Zillertaler Auswanderer.
Nachfahren aus Chile und Deutschland, Bezirkshauptmann Dr. Karl Mark, die Sponsoren des Gedenksteines Altbürgermeister Franz Rauch und Vizebürgermeister Georg Huber enthüllten gemeinsam die Tafel am Gedenkstein.
In seiner Rede betonte Horst Bast, als Redner der Nachfahren der Zillertaler Auswanderer, dass heute ein besonderes Ereignis sei. Dieser Gedenkstein in Ramsau ist das erste Denkmal für die protestantischen Zillertaler Auswanderer von 1837 hier im Zillertal. Er wies besonders auf das ideelle und finanzielle Engagement von Georg Huber hin. Er hat über mehrere Jahre dieses Ziel verfolgt und jetzt zur 175-Jahr-Feier mit dem Altbürgermeister Franz Rauch in die Tat umgesetzt.
Der Standort des Denkmals hier am Fuße des Ramsberges, gegenüber dem Gemeindeamt von Ramsau, ist genau der Richtige, da vom Ramsberg eine große Zahl der Auswanderer das Zillertal verließ, so die Ausführungen von Horst Bast. Er führte weiter aus: „Ich bin der festen Meinung, dass dieses Denkmal hier im Zillertal, genau wie das Fleidl Denkmal im Park des Schlosses von Erdmannsdorf in Polen, ein fester Fix- und Besuchspunkt für Besucher und Nachfahren der Zillertaler Auswanderer werden wird“. Der Gemeinde Ramsau mit ihrem Bürgermeister Friedrich Steiner dankte Horst Bast für die Realisierung dieses Projektes.

Gedenktafel am Winklhäusl in Bichl zu Ramsau

Gedenktafel für Johann Fleidl
Gedenktafel für Johann Fleidl

Mit Kleinbussen, hervorragend organisiert, wurden die Gäste nach Bichl, einem Ortsteil von Ramsau,gebracht und legten den kurzen Weg zum „Winklhäusl“ zu Fuß zurück. Die Schützenkompanie, die Bundemusikkapelle Ramsau und die Singgemeinschaft Ramsau gestalteten die kleine Feier am Geburtshaus von Johann Fleidl, dem Führer der Zillertaler Auswanderer. Rosemarie und Ferdl Heim, die heutigen Besitzer des Winklhäusl, enthüllten gemeinsam die Gedenktafel. Bürgermeister Fritz Steiner von Ramsau begrüßte die Gäste und dankte Familie Heim für das Anbringen der Gedenktafel zu Ehren von Johann Fleidl an ihrem Haus. Horst Bast betonte in seiner kurzen Ansprache die historischen Gegebenheiten des Winklhäusl. Johann Fleidl wurde hier 1792 geboren, wuchs heran und erlernte das Schuster- und Weberhandwerk und zog von hier 1837 nach Preußisch-Schlesien. Am 4. Januar 1853 starb er in Mittel-Zillerthal am Fuße des Riesengebirges im Alter von 60 Jahren. „Er war und blieb arm“, so titelte der Bote im Riesengebirge zum Tode von Johann Fleidl. Die Landfrauen von Ramsau bewirteten Gäste und Nachfahren mit Zillertaler Spezialitäten im Gelände des Musikpavillions.

Gedenkstein an der Burgschrofenkapelle

Am Nachmittag trafen sich Gäste und Nachfahren vor der Kapelle Burgschrofen. Bischof Manfred Scheuer aus Innsbruck und der evangelische Bischof von Österreich Dr. Michael Bünker sowie die Superintendentin Luise Müller, die Pfarrer Frischmann und von Gierke enthüllten den Gedenkstein der evangelischen Kirche. Bürgermeister Franz Hauser von Schwendau lud die Gäste und Nachfahren zum Kaffee in das gegenüber liegende Hotel Schrofenblick.

Ökumenischer Gottesdienst

Ökumenischer Gottesdienst in MayrhofenÖkumenischer Gottesdienst in Mayrhofen

Um 17.00 Uhr fanden sich alle zum ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche zu Mayrhofen ein. Die Fahnenabordnungen der Schützenkompanien der Auswandergemeinden hatten rechts und links neben dem Chorraum Aufstellung genommen. Als Zelebranten waren der Erzbischof von Salzburg Dr. Alois Kothgasser, der Bischof von Innsbruck Manfred Scheuer, der evangelische Bischof von Österreich Dr. Michael Bünker, die Superintendentin von Tirol und Salzburg Luise Müller, der Pfarrer Edwin Pech von der evangelischen augsburgischen Kirche in Wang/Polen, der evangelische Pfarrer Meinhard von Gierke aus Jenbach und der Pfarrer von Mayrhofen Magister Alois Moser anwesend. In einem sehr gekonnten Dialog zwischen Bischof Scheuer und Bischof Bünker wurden die Gemeinsamkeiten der beiden Religionen anschaulich und einfühlsam dargestellt. Dies war ein gemeinsamer Augenblick, der den beiden Konfessionen anschaulich die Ökumene vor Augen führte und ein Höhepunkt der Feierlichkeiten im Zillertal.


 

Fotos Franz Geisler, Mayrhofen und Holger Bast, Bonn © 2012
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