Auswanderung der Tiroler aus Zillerthal-Erdmannsdorf
-
1837 im November und Dezember meldeten sich bereits 44 Zillertaler zur Wiederauswanderung nach der Steiermark und Kärnten.
-
1838 bis 1839 zogen weitere 62 der protestantischen Zillertaler Auswanderer von Schlesien nach Mittelfranken in Bayern.
-
Später zogen auch einzelne Zillertaler nach Russland, Polen und Australien.
-
1856 bis 1860 wanderten 54 Zillertaler Protestanten von Zillerthal-Erdmannsdorf in Schlesien nach Chile aus.
Nach viermonatiger Schiffsreise landeten sie in Puerto Montt – in jenem Ort, wo heute die Panamericana, die in Alaska beginnt, endet. Folgende Familien mit Wurzeln im Zillertal in Tirol haben sich weit im Süden - zwanzig Kilometer landeinwärts - am damals menschenleeren Llanquihue-See niedergelassen.
- Brugger,
- Fleidl,
- Klocker,
- Hechenleitner,
- Heim,
- Schönherr,
- Kröll und
- Wechselberger.
Llanquihue heißt „versunkener Ort“, versunken nach einem Vulkanausbruch. An dem Ufer des Llanquihue See, der fünfmal so groß ist wie der Chiemsee, leben die deutschsprachigen Nachkommen heute noch. Die Tiroler waren gemeinsam mit den ersten Deutschen in das deutschfreundliche Chile von Präsident Manuel Montt aufgebrochen. Der Ort ihrer Ankunft wurde später nach diesem Präsidenten benannt, Puerto Montt. Ihre heutigen Orte heißen Los Bajos, Frutillar und Osorno und es leben heute noch in Chile etwa 600 Nachfahren der Zillertaler Auswanderer von 1837.
Am Llanquihue-See findet sich auf einem Grabstein folgender Text:
Als Kind in Tirolens Bergesluft
als Jungfrau in Schlesiens Blütenduft
unter Kindern und Enkeln am stillen See
fand sie Ruh' im Land Llanquihue.
Es ist der Grabstein der im Zillertal geborenen Teresa Hechenleitner, die mit Jakob Klocker verheiratet war.
Fotos Klaus Keller, Santiago de Chile 2006
____________© 2006____________